„Flucht, Asyl, Zuwanderung: Weite Herzen – begrenzte Möglichkeiten“ waren Themen einer Podiumsdiskussion in Kaltenberg.
Die Gemeinde Kaltenberg zählt gerade mal 700 Einwohnern. Knapp 50 Besucher füllten den Saal in der alten Schule, um mit Dr. Lars Castelluci (MdB), Eva Avil‘es, Bezirkstagkandidatin und Regine Schuster, vom Helferkreis Asyl zu diskutieren. Christian Winklmeier, der Landtagskandidat der Landsberger SPD moderierte die Veranstaltung und ließ keinen Zweifel aufkommen, dass auch er das Thema in seinem Wahlprogramm zur Kandidatur für den Bayerischen Landtag verankert hat. Gleich zu Beginn seines Statements stellte Lars Castelluci die Frage „ist jemand gegen Flüchtlinge“. Keiner aus dem Zuhörerkreis war gegen Flüchtlinge. Von einem, der noch die letzten Jahre des Krieges erlebte und damals, weil alles kaputt und zerbombt war, mehr oder weniger selbst zum Flüchtling wurde, war zu hören: Nur weil sich nach Kriegsende Menschen zusammenschlossen, konnte der Wiederaufbau gelingen. Selbst die „echten Flüchtlinge“, die aus den ehemals Deutschen Ostgebieten vertrieben wurden, fanden ihre neue Heimat. Viele Bürger engagieren sich auch heute wieder für Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen. Bedauerlicherweise verhalten sich Behörden, das Land und der Bund zunehmend restriktiv und erschweren den Umgang mit Formularen oder kürzen die Mittel, war aus dem Podium zu hören. Mehr mentale Unterstützung von der „großen Politik“ war eine Forderung an Lars Castelluci (MdB). Nicht über die Flüchtlinge ist zu reden, sondern mit den Flüchtlingen ist zu reden, war eine eindringliche Forderung von Regine Schuster.
Hans Bucsek